Arbeitszeitmodelle – Beispiele, Definition & Vor- und Nachteile

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Erstellt am:
11.04.2025
Geändert am: 
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Mit Arbeitszeitmodellen legst du fest, wann und wie viel deine Beschäftigten arbeiten. Es gibt viele verschiedene Modelle für unterschiedliche Berufe und Lebenssituationen. Manche Arbeitszeitmodelle sind gesetzlich oder tariflich geregelt.

Warum unterschiedliche Arbeitszeitmodelle verwenden?

Am einfachsten und übersichtlichsten ist es für dich natürlich, wenn alle Mitarbeitenden nach demselben Arbeitszeitmodell arbeiten. Praktisch wirst du aber feststellen, dass die Bindung zum Unternehmen steigt, wenn du auf die Lebensumstände deiner Mitarbeitenden eingehen und ihnen beispielsweise Teilzeit oder Gleitzeit anbieten kannst. Auch Bewerbende werden dein Unternehmen eher in Betracht ziehen, wenn du ihnen entgegenkommst. Hinzu kommen natürlich mitunter die Erfordernisse durch Gesetze und Tarifverträge.

Flexibles Arbeitszeitmodell oder starre Arbeitszeiten

Heutzutage werden starre Arbeitszeitmodelle mehr und mehr von flexiblen abgelöst - der klassische 9-to-5-Job kommt immer seltener vor. Das hat viele Vorteile, sowohl für Arbeitnehmende als auch Arbeitgebende:

  • Dein Unternehmen kann besser auf Nachfrage- und Produktionsschwankungen eingehen.
  • Deine Mitarbeitenden entwickeln eine stärkere Bindung zum Unternehmen und kündigen nachweislich seltener.
  • Die Produktivität erhöht sich, weil auf den Biorhythmus der Mitarbeitenden Rücksicht genommen werden kann.
  • Fehlzeiten verringern sich, weil die Arbeit um Arzttermine oder das Abholen der Kinder herum verlegt werden kann.
  • Ältere Mitarbeitende, die vielleicht nicht mehr in Vollzeit mit strikten Arbeitszeiten arbeiten können, ohne ihre Gesundheit zu gefährden, bleiben dem Unternehmen als Wissensträger länger erhalten.
  • Dein Unternehmen erhält ein höheres Ansehen bei potentiellen Bewerberinnen.
  • Flexible Arbeitszeiten reduzieren außerdem Stress und erhöhen die Zufriedenheit unter Mitarbeitenden.

Die rechtliche Basis

Wer wann wie viel arbeiten darf, regelt zuallererst das Arbeitszeitgesetz. Darüber hinaus musst du bei der Gestaltung der Arbeitszeitmodelle den Betriebsrat einbeziehen, wenn es einen gibt. Auch Tarifverträge enthalten in der Regel Aussagen über mögliche Arbeitszeitmodelle.

Auf Basis der Einschränkungen, die aus diesen Quellen hervorgehen, kannst du die Arbeitsverträge gestalten. Dort definierst du konkret das für die betreffende Person gültige Arbeitszeitmodell.

Vollzeit

Vollzeit bedeutet, dass Mitarbeitende die volle Arbeitszeit leisten, die in der Branche oder im Unternehmen üblich oder festgesetzt ist. Das können beispielsweise 36, 37,5, 38,5 oder 40 Wochenstunden sein.

Für dich bedeuten Mitarbeitende in Vollzeit hohe Planungssicherheit und weniger Aufwand für Personalplanung, da du sie vertraglich für den längst möglichen Zeitraum “reserviert” hast. Du bist dafür natürlich weniger flexibel - insbesondere bei schlechter Auftragslage kann Leerlauf auftreten.

Indem du deinen Mitarbeitenden Arbeit in Vollzeit anbietest, profitieren sie von mehr Gehalt und höheren Rentenansprüchen. Dafür müssen sie aber höhere Abzüge und weniger Flexibilität in der Gestaltung ihrer Freizeit in Kauf nehmen.

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