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Kostenrechnung: Definition und Grundlagen

Welche Produkte verursachen die höchsten Kosten und wo können Kosten eingespart werden? Die Kostenrechnung bringt mehr Transparenz darüber, wo und wofür welche Kosten angefallen sind und dient als Grundlage für die operative Planung.

Kostenrechnung: Definition

Welche Produkte oder Dienstleistungen verursachen die höchsten Kosten und welche die höchsten Erlöse? Wo können Kosten eingespart werden und wo lohnen sich grössere Ausgaben? Antworten auf solche Fragen liefert die Kostenrechnung. Die Kostenrechnung gibt im Unternehmen Auskunft darüber, wo und wofür welche Kosten tatsächlich angefallen sind. Dieser Kostenüberblick und der Vergleich über den Soll- und Ist-Zustand dienen als wichtige Grundlage für die operative Planung.

Die Aufschlüsselung der innerbetrieblichen Kosten gibt Auskunft darüber, wie wirtschaftlich die internen Prozesse oder Bereiche sind. Im Gegensatz zur Buchhaltung besteht für Unternehmen keine Pflicht, eine Kostenrechnung zu erstellen. Die Kostenrechnung liefert jedoch relevante Informationen für die Preisgestaltung, für Produktionsprozesse oder für die Kontrolle der Wirtschaftlichkeit und somit für mögliche Optimierungen.

Die drei Bereiche der Kostenrechnung

Aus dem Vergleich der geplanten Kosten (Soll-Kosten) und den tatsächlich angefallenen Kosten (Ist-Kosten) gewinnt man wichtige Informationen für den Vertrieb, die Bereitstellung oder die Produktionsplanung. Die Kostenrechnung kann grob in drei Bereiche eingeteilt werden, mit denen detaillierte Informationen über die innerbetrieblichen Kosten gemacht werden können: die Kostenartenrechnung (welche Kosten sind entstanden?), die Kostenstellenrechnung (wo sind die Kosten entstanden?) und die Kostenträgerrechnung (wofür sind die Kosten entstanden?).

Je nach Interessenlage können die Kosten in unterschiedliche Untersuchungszeiträume eingeteilt werden. So kann es je nach unternehmerischer Notwendigkeit sinnvoll sein, die Periodizität auf ein Halbjahr, ein Quartal oder einen Monat zu legen. Mit einer entsprechenden Softwarelösung erstellt man auch relativ komplexe Kostenrechnungen für beliebige Zeiträume übersichtlich und effizient.

Kostenartenrechnung

Die Kostenartenrechnung bildet die Basis der Kostenrechnung und gibt Auskunft darüber, welche Kosten im Unternehmen entstanden sind. Die Gliederung kann in Bereiche oder Kategorien zusammengefasst werden. Diese Kostenstruktur liefert somit Informationen zu den einzelnen Teilbereichen des Unternehmens. So können die Gesamtkosten beispielsweise in Materialkosten, Personalkosten, Raumkosten oder Dienstleistungskosten, etc. eingeteilt werden; oder aber nach Funktionen wie Produktion, Vertrieb, Verwaltung. Die Kostenartenrechnung liefert die Grundlage für die Kostenstellenrechnung sowie für die Zuordnung der Kostenträger.

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Kostenstellenrechnung

Die Kostenstellenrechnung ordnet die entstandenen Kosten einzelnen Unternehmensbereichen zu und liefert einen Überblick über sämtliche Kosten im Betrieb sowie ihre Ursprünge. Die Zuordnung auf unterschiedliche Kostenstellen gibt detailliert Auskunft darüber, welche Ausgaben in den verschiedenen Unternehmensbereichen anfallen. Dabei können diese entsprechend den zugrunde liegenden Kostenarten in Verantwortungsbereiche wie Finanzabteilung, Personalabteilung, Marketing oder ihrer Funktion wie Verwaltung, Produktion, Vertrieb aufgeteilt werden. Die Analyse daraus liefert Informationen darüber, wo Einsparungen gemacht werden können. Die Kostenstellen können je nach Geschäftsmodell oder Branche unterschiedlich sein.

Kostenträgerrechnung

Die Kostenträgerrechnung führt auf, wofür die Kosten im Detail in einem bestimmten Zeitraum angefallen sind – sie ordnet die Kosten also den einzelnen Kostenträgern eines Unternehmens zu. Gemäss dem Verursacherprinzip können so die Selbst- oder Einzelkosten von der Kostenartenrechnung und von der Kostenstellenrechnung zusammengeführt und den einzelnen Produkten oder Dienstleistungen zugewiesen werden. Daraus lässt sich im Einzelnen u. a. ableiten, wie hoch die Kosten für ein Produkt oder eine Dienstleistung konkret ausfallen und wie wirtschaftlich einzelne Produkte oder Dienstleistungen sind.